Gruson’scher Hartguss

Der Magdeburger Hermann Gruson ist zweifellos einer der größten Ingenieure des 19. Jahrhunderts. Trotz der knapp 130 Jahre, die ihn und uns trennen, eint uns eine ausgeprägte Leidenschaft für Werkstoffentwicklungen. Ein Grund für uns, uns mal genauer mit dem historischen Erbe des Hermann Gruson auseinanderzusetzen.

Insbesondere der legendäre Gruson’sche Hartguss weckte unser Interesse. Als Wunderwerkstoff bekannt, ist doch das Wissen um diesen Magdeburger Exportschlager des 19. Jahrhunderts weitestgehend verloren gegangen.

Nach langer Suche konnten wir ein noch existierendes Gruson’sches Bauwerk ausfindig machen. Ob es sich dabei in der Tat um Hartguss handelte, wussten wir zu beginn nicht. Bei dem Bauwerk handelt es sich um nichts Geringeres als das Fort Ijmuiden, welches in den 1880’er Jahren als wichtiger Bestandteil des Amsterdamer Festungsgürtels errichtet wurde und heute zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.

Dank einer minimalinvasiven Beprobung und der freundlichen Unterstützung des Museums Forteiland Ijmuiden konnten wir eine umfassende Materialcharakterisierung durchführen. Dabei haben wir den Gruson’schen Hartguss bis ins Detail analysiert. Man könnte behaupten, dass wir den Werkstoff damit besser kennen als Hermann Gruson selbst, da es zu seiner Zeit keine derartig umfassenden Analysetechniken gab. Dank unserer Partner der Nordmetall GmbH haben wir das Material zudem in einzigartiger Weise mechanisch geprüft. Hierbei waren uns die Anwendungsfälle Vorbild für die Prüfbedingungen.

Die Ergebnisse unserer Arbeit haben wir veröffentlicht in der Praktischen Metallographie.

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Der nächste Schritt im Kooperationsprojekt mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist die Herstellung von Axt-Repliken.

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